Bangkok wird der Flut nicht entgehen
Prof. Khomsan Maleesee sagte, das abgeleitete Wasser stehe in keinem Verhältnis zu den Wassermassen, die sich vor Bangkok befinden und die Hauptstadt bedrohen
Prof. Khomsan Maleesee sagte, das abgeleitete Wasser stehe in keinem Verhältnis zu den Wassermassen, die sich vor Bangkok befinden und die Hauptstadt bedrohen.
Der Versuch, das Wasser nach Osten umzuleiten, gestalte sich schwierig, weil der Osten höher liege als die Innenstadt und das Wasser normalerweise nach Westen fliest. Das Netzwerk von Kanälen in Bangkok sei nicht ausreichend, die Wassermassen in gewünschte Richtungen zu lenken.
Der Kanal Saen Saeb könne unmöglich die Wassermassen aufnehmen, die durch den Sam-Wa-Kanal und das Schleusentor gleichen Namens strömen Es sei völlig unerheblich, ob Anwohner die Schleuse beschädigt haben oder nicht, das Wasser hätte so oder so nicht abgeleitet werden können, ohne dass Gebiete unter Wasser gesetzt werden. Eine Überschwemmung der Innenstadt sei möglich.
Selbst der gigantische Fluttunnel, der fünf Kilometer lang ist und einen Durchmesser von fünf Metern hat, könne nur fünf Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag fassen. Aber im Norden Bangkoks befänden sich über eine Milliarde Kubikmeter.
Es gebe nur eine Wahrheit, sagte der Professor: Das Wasser muss vom Norden in den Süden, und damit zwangsläufig durch Bangkok.
Es sei schwer vorstellbar, dass die 20 Bangkoker Bezirke, die als „sicher“ bezeichnet wurden, nicht überflutet werden, das gelte auch für die Gewerbegebiete Bang Chan und Lat Krabang.
Hinzu kommt, dass die Kanäle durch Müll und Pflanzen verstopft sind, die die Fließgeschwindigkeit des Wassers verlangsamen. Auch wurden Kanäle zugeschüttet oder es entstanden Wohnanlagen auf ihnen, wie eine Untersuchung des Umweltministeriums ergab. Um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen, wurde angeordnet, Kanäle auszubaggern und Pflanzen zu vernichten.
Bei einer Pressekonferenz am 5. November teilte Bangkok-Gouverneur Sukhumbhand Paribatra dagegen mit, die „Wassersituation“ in Bangkoks Kanälen sei stabil. Er sei jedoch besorgt darüber, dass das Hochwasser die Kreuzung Lat Phrao erreicht habe und nun Kurs auf Din Daeng nehmen würde. Es sei nicht auszuschließen, dass die Flut das Victory Monument erreiche.
Das Hochwasser in einigen Gebieten würde sich stabilisieren, weil in Pathum Thani die Schleusentore der Kanäle 8, 9 und 10 geschlossen worden sind, teilte der Gouverneur mit.
Wie der TIP bereits berichtete, wurden aber nur die Schleusentore 8 und 10 geschlossen, weil Anwohner verhinderten, dass Nummer 9 geschlossen wird. Anderen Berichten zufolge wurden Deiche am Kanal 10 zerstört, so dass Wasser eindringen kann. Nach der Schließung der Schleusen stieg das Wasser davor um zehn Zentimeter an, den Anwohnern gefiel das nicht.
Das Seuchenschutzamt warnte am 5. November die Bangkoker davor, dass sie noch zwei bis drei Wochen mit dem kontaminierten Hochwasser leben müssten.
Vor allem sollten sie verhindern, dass sich die Krankheit Leptospirose verbreitet, der Erreger wird vor allem durch Ratten verbreitet. Kindern sollte nicht erlaubt werden, in dem verdreckten Hochwasser zu schwimmen oder zu spielen. Auch sollte davon abgesehen werden, das Wasser zu schlucken. Leute, die in ihren überfluteten Heimen ausharren, sollen den Müll nicht ins Wasser werfen und nicht auf die Idee kommen, die Wassermassen als WC anzusehen. tn, tr
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