Werden Touristen demnächst gezwungen, eine Krankenversicherung für Thailand abzuschließen?
Schon seit längerem sind die explodierenden offenen Krankenhausrechnungen in den staatlichen Krankenhäusern ein Thema in Thailand. Einer der Hauptgründe dafür sind Touristen, die nach einer Behandlung in einem Krankenhaus ihre Rechnung nicht bezahlen. Jetzt überlegt Thailands Gesundheitsminister Pradit, für Touristen eine Zwangskrankenversicherung einzurichten.
Schon seit längerem sind die explodierenden offenen Krankenhausrechnungen in den staatlichen Krankenhäusern ein Thema in Thailand. Einer der Hauptgründe dafür sind Touristen, die nach einer Behandlung in einem Krankenhaus ihre Rechnung nicht bezahlen.
Jetzt überlegt Thailands Gesundheitsminister Pradit, für Touristen eine Zwangskrankenversicherung einzurichten. Laut Angaben des Ministers könnte man die Gebühren dafür einfach auf die Flugtickets oder auf die Hotelrechnung aufschlagen. So wäre dann für die Krankenhäuser zumindest sichergestellt, dass sie nicht auf ihren Behandlungskosten sitzenbleiben.
Laut Recherchen des Gesundheitsministeriums lassen sich jährlich rund 2,5 Millionen Ausländer in Krankenhäusern behandeln. Davon sollen rund 1 Millionen Patienten Ausländer sein, die ständig in Thailand leben, die so genannten „Expats“. Bei den Angaben des Ministeriums werden auch die Expats mit unter den „normalen“ Touristen erfasst.
40 Prozent der Patienten sind dabei reine „Notfallpatienten“ die im Urlaub entweder überraschend krank werden oder durch einen Unfall oder sonstige Vorkommnisse im Krankenhaus stationär aufgenommen und behandelt werden.
20 Prozent hingegen reisen extra wegen der guten Krankenversorgung nach Thailand und lassen sich hier behandeln oder gesundpflegen.
Dadurch, so der Gesundheitsminister, dass gerade die sogenannten „Notfallpatienten“ ihre Rechnungen nach der Behandlung in den Krankenhäusern nicht bezahlen würden, trete dieses enorme Defizit auf. Als Beispiel wurden nur die Zahlen von zwei der bekanntesten Krankenhäusern in Thailand genannt.
Das staatlichen Vachira Hospital auf Phuket, bleibt im Moment pro Jahr auf offenen Rechnungen von gut 3 Millionen Baht sitzen. Das Vachira Krankenhaus kann im Gegensatz zu den privaten Krankenhäusern einen Patienten nicht so einfach abweisen. Die Offenen Rechnungen entstehen durch Touristen, die nach einem Unfall oder einem Notfall eingeliefert werden und sofort behandelt werden müssen.
Als zweites Beispiel wurde das staatliche Krankenhaus in Banglamung (Pattaya) genannt. Auch hier ist die Situation ähnlich wie auf Phuket. Jedes Jahr bleibt das Krankenhaus auf offenen Rechnungen von Ausländern sitzen. Das Gesundheitsamt geht hier von einem jährlichen Schaden von rund 2 Millionen Baht aus.
Der Präsident des thailändischen Reiseverbandes Sisdivachr befürchtet natürlich, dass sich die Besucherzahlen rückläufig entwickeln könnten, falls die Touristen zu einer Krankenversicherung gezwungen werden. Deshalb hat er auch gleich eine passende Lösung für dieses Problem vorgeschlagen.
Die Behörden sollen die offenen Krankenhausrechnungen einfach an die jeweiligen Botschaften schicken. Diese müssten sich dann um die Begleichung der Rechnungen kümmern und die Touristen würden nicht unnötig belastet.
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