Konsequenzen für 28 korrupte Gefängniswärter. Sie werden entlassen und eventuelle Vermögen sollen eingefroren werden

Wie der Chef der Justizvollzugsbehörde Suchart Wong-Anantchai jetzt auf einer Pressekonferenz bekannt gab, wurden alleine im letzten halben Jahr 28 Beamte vom Dienst suspendiert.

Wie der Chef der Justizvollzugsbehörde Suchart Wong-Anantchai jetzt auf einer Pressekonferenz bekannt gab, wurden alleine im letzten halben Jahr 28 Beamte vom Dienst suspendiert. Bei den Razzien in den diversen Gefängnissen wurden 9.513 Handys, 5.834 Sim-Karten, knapp 60.000 Methamphetamin-Pillen und rund 6,5 Kilogramm Ice gefunden und sichergestellt.

Suchart sagte weiter, daß in Zukunft weitere Razzien stattfinden werden und das korrupte Beamte nicht nur mit einer Entlassung rechnen müssen. Je nach Härte der Vergehen drohen ihnen auch strafrechtliche Verfolgungen. Man werde ebenfalls ihre Vermögen genauer inspizieren und bei Verdacht auf Bestechung gegebenenfalls einfrieren.

Er bedauerte allerdings, daß seinen Beamten nicht genügend Geräte zur Kontrolle der Pakete hätten, die täglich an die Insassen verschickt werden. Zumindest in neun Hochsicherheitsgefängnissen seien mittlerweile die Pakete für die Gefangenen, selbst von Familienangehörigen, verboten.

Allerdings würden sich die Versender immer wieder neue Verstecke einfallen lassen. Man habe bei Kontrollen sogar schon Handys in Flaschen mit Fischöl, in Seife eingearbeitet oder in Zuckerrohr gefunden.

Auch die so lautstark angekündigten Störsender wüßten die Gefangenen zu umgehen. Man sei einfach auf die wesentlich teuren, aber sicheren Satellitentelefone umgestiegen. Für das Aufladen der Handys benutzen die Gefangenen mittlerweile Solarzellen und sind so weiter unabhängig vom Stromnetz der Gefängnisse.

Rund um das Gefängnis in Nakhon Si Thammarat haben sich die Mitglieder der Drogenbanden etwas Besonderes einfallen lassen. Sie heirateten kurzerhand die Töchter der Grundstückseigentümer, die neben dem Gefängnis liegen. Dafür wurden jeweils Brautgelder von 100.000 bis 300.000 Baht bezahlt.

Nachdem sie so die Grundstücke legal erworben hatten, konnten sie von hier aus bequem die Gefängnisinsassen mit Handys und anderen Utensilien versorgen. Sie brauchten die Gegenstände nur noch über die Gefängnismauern zu werfen.

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